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GESCHICHTE
Die Geschichte unseres Klosters
Unser Kloster St. Maria Loreto blickt auf eine mehr als
350-jährige Geschichte zurück.
1631
Friedrich Edler von Grimming tritt in den Kapuzinerorden ein. Er hinterlässt
eine Stiftung zum Zwecke der Erbauung eines Kapuzinerinnenklosters in Salzburg. Dieses Ansinnen verbindet sich mit dem Wunsch des Volkes, dass mit der Gründung eines Kapuzinerklosters Ende des 16. Jh.s auch ein entsprechendes Frauenkloster gegründet werde, um durch Gebet, Buße und Opfer reichen Segen auf Stadt und
Land herabzuflehen.
1632
Schwestern aus Landshut flüchten vor den Gefahren des 30-jährigen Krieges nach Salzburg. Schnell gewinnen sie das Vertrauen des Volkes. So war es nur ein
kleiner Schritt, die vorhandene Stiftung des Edlen von Grimming ihrem ursprünglichen Ziel zuzuführen.
1633
Erzbischof Paris Lodron, ein besonderer Verehrer des hl. Franziskus, nimmt sich dieses Anliegens an und beauftragt Dombaumeister Santino Solari mit der Planung eines Klosterneubaus. Ein Traumgesicht des Erzbischofs unterstützt dieses Vorhaben: Im Traum sieht der Erzbischof auf der Gartenmauer des Herrn Dr. Knoll einen Ordensmann in braunem Kleid umherwandeln. Dieser überreicht ihm ein Papier, den Bauplan des Klosters darstellend, mit den Worten: Ich bitte um Unterkunft für meine Töchter in deinem Lande. Paris Lodron erwirbt daraufhin den Baugrund und schenkt ihn den Kapuzinerinnen. Am 5. September 1633 wird der Grundstein für das neue Kloster gelegt.
1637
Am 26. April (Maria Mutter vom Guten Rat) werden Loretokirche und Kloster durch Fürsterzbischof Paris Lodron eingeweiht. Heiligtum und Klosterbau werden dem Geheimnis Mariä Verkündigung geweiht. Bis 1648 werden die an den Hauptraum sich angliedernden drei Kapellen ausgebaut und eingeweiht:
Sie bergen Nachbildungen der Gnadenbilder Unserer Lieben
Frau von Loreto, Altötting und Einsiedeln.
1649
Erzbischof Paris Lodron krönt sein Werk, indem er die Statuten und Satzungen der
reformierten Schwestern des hl. Vaters Franziskus, die Büßenden genannt, feierlich bestätigt.
1650
Das gnadenreiche Loretokindlein findet seinen Platz in unserer Kirche. Damit nimmt der bedeutsamste Wallfahrtsort Salzburgs seinen Beginn. Die kleine Elfenbeinfigur (um 1620) stammt ursprünglich von Sr. Euphrasia Silberrath von Offenburg (oder Laufenburg), die es von einer Gräfin Oettingen geschenkt bekam. Von Säckingen (Baden) nahm sie es mit sich nach Ensisheim ins Elsass, wo sie zur Gründung eines neuen Klosters berufen wurde.
Dort begegnete sie P. Chrysostomus Schenk, einem großen Verehrer der Menschwerdung Jesu. Als er von der Jesuleinfigur
erfuhr, drang er solang bittend in sie, bis sie es ihm zur Verehrung
überließ. Er bekleidete es mit einem veilchenblauen Kleid, das mit roten Bändchen gegürtet und einem weißen Halskräglein abgeschlossen war. In die Rechte gab er ihm ein Vergissmeinnicht-Blümchen, in die Linke ein Kreuz. Um es immer mit sich nehmen zu können, ließ er ein Kästchen aus Holz fertigen: das sog. Stammhäuschen. In dieser Form kommt das Kindlein über einige Umwege 1650 nach Salzburg. 1731 wird ein eigener Altar für das Gnadenbild errichtet und am 2. Oktober wird es dorthin übertragen. Bis heute lebt weit über Salzburgs Grenzen hinaus im gläubigen Volk das Vertrauen zu diesem Gnadenkind. Zahlreiche Gebetserhörungen sind Zeugnis eines lebendigen, tiefen Glaubens.
1818
An Christi Himmelfahrt, dem 30. April, wird das Kloster bei einem verheerenden Stadtbrand ganz vernichtet. Das Allerheiligste Sakrament, das Gnadenkind sowie die Schwestern werden vor den Flammen gerettet. Der Eisenhändler Anton Haslauer ergreift, unterstützt von vielen Wohltätern, die Initiative zum Wiederaufbau, der innerhalb eines Jahres bewerkstelligt werden kann.
1937
Am Pfingstfest, dem 16. Mai, führt Erzbischof Sigismund Waitz – gleichsam als Pfingst-
geschenk – die Ewige Anbetung ein. Seitdem besteht der Name Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung.
1941
Beschlagnahmung des Klosters durch die nationalsozialistischen Machthaber am 7. Juli für die Deutsche Reichspost. Die meisten Schwestern müssen das Kloster verlassen und finden Zuflucht im Kloster Nonnberg.
1944
Am 11. November wird die Stadt bombardiert und das Kloster wie auch die Loreto-Kirche werden von Fliegerbomben schwer getroffen. Die Trümmer überragend bleibt das Kreuz, das heute Teil des Gnadenstuhls ist, unversehrt hängen: Zerstörung und Terror deutend führte es allen vor Augen, wie jedes Geschehen hinein-genommen ist in die sühnende Kraft des Kreuzesopfers Jesu. Noch am selben Tag beginnt die langjährige
Oberin Maria Theresia Osl mit einigen Schwestern mit den Aufräumarbeiten.
1946
Am 20. April (Karsamstag): Einweihung der Kirche durch Spiritual P. Gallus OFMCap und feierlicher Einzug mit dem Allerheiligsten. Nur der Tatkraft der Schwestern gemeinsam mit dem Einsatz vieler Wohltäter ist es zu verdanken, dass die Loretokirche als erste der zerstörten Kirchen Salzburgs wieder neu erstand. Im Juli kommen die Schwestern vom Nonnberg zurück ins Kloster.
2000
Feierliche 350-Jahr-Feier der Jesuleinverehrung im Loretokloster Salzburg.
2011
Am Hochfest des hl. Franziskus werden die neu erarbeiteten Konstitutionen durch Erzbischof Dr. Alois Kothgasser approbiert und am Christkönigssonntag, dem 20. November, durch Bischofsvikar Dr. Matthäus Appesbacher in einem feierlichen Gottesdienst der Gemeinschaft übergeben.
Paris Lodron, Fürst-
erzbischof von Salzburg (1586–1653)
Mutter vom Guten Rat
P. Chrysostomus Schenk
kapuzinnerinnen von der ewigen Anbetung
Kloster der Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung • St. Maria Loreto in Salzburg © 2015. Alle Rechte vorbehalten.